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20.09.2017

Ausgrabungen verlängern sich:
Archäologen entdecken Spuren aus dem Hoch- und Spätmittelalter

Reste eines Gehöfts aus dem 10. Jahrhundert sowie eine Abfallgrube und ein Brunnen aus dem 12. oder 13. Jahrhundert sind für die Archäologen am Blauen Bock die Ergebnisse ihrer umfangreichen Grabungen. Eigentlich waren die Archäologen am vergangenen Donnerstag schon fast mit ihren Arbeiten am Ende, als die Grube und der Brunnen entdeckt wurden. Damit verlängert sich die Ausgrabung auf unbestimmte Zeit. Beide Anlagen werden komplett ausgehoben. In dieser Woche wurden weitere Stücke an der Westseite der Baugrube entdeckt, die nun ebenfalls untersucht werden müssen.

„Die Funde sind die Bestätigung von Annahmen aus den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts, als die damaligen Archäologen beim Bau der Stalinbauten am Breiten Weg ähnliche Funde gemacht haben“, erklärt Michael Krecher, Leiter der Ausgrabungen am Blauen Bock.

In der Abfallgrube wurden bisher unter anderem ein Keramiktöpfchen, Schuhsohlen und Daubenschalen gefunden. Letztere dienten als Essgeschirr. Die Schuhsohle mit 26 Zentimetern Länge entspricht der heutigen Größe 41. Ob in dem gut erhaltenen Keramiktöpfchen etwas Wertvolles war, lässt sich derzeit nur vermuten. „Ungewöhnlich ist die Lage des Fundes in einer Abfallgrube“, sagt Vermessungstechnikerin Ilka Pollner. Der Inhalt wird nun, wie die restlichen gefundenen Stücke im Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt – Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle untersucht.

Die Archäologen sind seit 10. Juli auf der Baustelle für den Neubau des Verwaltungsgebäudes der Städtischen Werke Magdeburg GmbH & Co. KG aktiv. Erste Funde stammten aus dem 16. und 17. Jahrhundert, wobei es sich um Keramikelemente von alten Öfen handelt.


03.08.2017

Archäologen kommen am Blauen Bock voran

Seit wenigen Wochen sind auf der Baustelle für das neue SWM Verwaltungsgebäude nicht nur schwere Maschinen im Einsatz, sondern auch Pinsel und Spachtel. Vier Mitarbeiter des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt untersuchen an abgesteckten Feldern den Untergrund des ehemaligen Blauen Bocks.

Dabei sind Michael Krecher und seine Kollegen auf die frühesten Funde aus dem 13. Jahrhundert gestoßen. Es handelt sich um Keramikscherben. Bei einem Termin vor Ort für Medienvertreter zeigt der Archäologe dann Keramikteile aus dem 16. und 17. Jahrhundert, wobei es sich um Teile von alten Öfen handelt.

Bis zum so genannten Magdeburger Grünsand haben sich die Historiker herabgeschaufelt. Dieser grünlich gefärbte Sand ist Zeugnis der Eiszeit vor 35 Millionen Jahren. Tiefer zu graben würde sich nicht lohnen, erklärt der Experte.

Wirklich Überraschendes oder Unerwartetes haben die Archäologen bisher nicht zu Tage befördert. Im September sollen mit dem Ende der Herstellung der Baugrube auch die Arbeiten des Landesamtes beendet werden. Die gemachten Funde kommen nach Halle in das Landesmuseum für Vorgeschichte, werden dort ausgewertet und später vielleicht in einer Ausstellung gezeigt.

 

 

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